Tipps aus der Wurfkiste

Tipps aus der Wurfkiste oder ein guter Start ist durch Nichts zu ersetzen

Stubenreinheit

Wer einen neuen Welpen kauft hat erst einmal viel zu tun- vor allem der Verbrauch an Haushaltsrollen und ähnlichem steigt gravierend,... bis der Welpe stubenrein ist dauert das- manchmal sehr lange. Oft leidet da auch die gesamte Familie, die Wohnung und leider auch die ehemals ungetrübte Beziehung zu unserem noch immer nicht stubenreinen Hundekind.

Hier ein paar Tricks, wie dieses Problem – an der Wurzel gepackt, in den meisten Fällen erst gar nicht auftritt, bzw. schnell verschwindet und der Vergangenheit angehört:

Unsere Welpen wachsen im Haus auf. Sie haben keinen Keller oder Stallraum, in dem es egal ist, wo sie sich lösen, sie haben auch keine einheitliche Einstreu wie Stroh oder Zeitungsunterlagen, sondern werden ab dem Zufüttern in der 3.Lebenswoche an ein Welpenklo gewöhnt.

Welpenklo?- Ja, sowas ähnliches wie ein Katzenklo, bewährt hat sich eine große, stabile, flache Plastikbodenwanne mit abgerundeten Ecken aus dem Autozubehörhandel (Kofferraumschmutzschutzwanne, was ein Wort!)

In selbige kommt eine Fülling von Strohpellets, also gepresstes, pelletiertes Stroh, gibt es im Zoogeschäft. Andere Einstreu hat sich nicht bewährt: Katzenstreu ist gefährlich- klumpt u.U. im Magen und ist ungesund, Holzpellets oder Torf stauben sehr und Holzspäne hängen überall auch in den Decken sowie im Fell und reizen auch die Schleimhäute, .. also Strohpellets können auch gefressen werden- sind nur Ballaststoffe und verursachen auch beim Entsorgen, da voll kompostierbar keine Probleme oder Umweltbelastung.

Die Wanne wird ca. zur Hälfte gefüllt, was nass ist und riecht wird bröckelig und damit leicht ausgesiebt, Kot wird täglich des Öfteren entfernt. So alle 1-3 Tage, je nach Wannen und Wurfgröße/Entwicklung wird das gesamte Gefäß gereinigt und auch desinfiziert, insbesondere nach dem Entwurmen.

Sobald das Klo zum Einsatz kommt, beobachte ich meine Welpen und setze sie immer nach erfolgter Mahlzeit, nach dem Aufwachen oder, wenn einer ein Plätzchen zum „machen“ sucht hinein. Innerhalb weniger Tage hat die kleine Bande das System begriffen und ist selbstständig dabei, aufs Klo zu gehen- ein Hundekind, das so gelernt hat nicht „ überall alles Fallen zu lassen“ wird auch in seinem neuen Zuhause ein Plätzchen suchen, wenn es muß. Das wiederrum bietet den frischgebackenen Hundeeltern Gelegenheit, ihren kleinen Hund rechtzeitig einzusammeln und nach draußen zu bringen. Mit zur Welpenausstattung, die von uns mitgegeben wird, gehört ein Beutel mit gebrauchten Strohpellets aus dem Welpenklo- nicht weil ich keine neuen rausrücken würde, sondern zum besseren Eingewöhnen. Die mit bekanntem „Kloduft“ ausgestatteten Pellets werden im Garten/auf der Wiese des neuen Heims ausgestreut, genau da, wo die Familie es sinnvoll findet! Kommt der Welpe nun im neuen Umfeld auf der Suche nach einem geeigneten Plätzchen für sein Bedürfnis zu seinem gewohnten „Kloduft“, dann ist schnell verknüpft, dass hier das neue Klo ist. Auch wird der Welpe dann schneller versuchen, diesen Platz aufzusuchen und weiß gleich, was von ihm gefordert wird. Dadurch kommt es zu weniger „Unfällen“ und der kleine Hund ist viel schneller stubenrein.

 

Die Hundebox

Schläft unser Welpe, wenn er unbeaufsichtigt ist oder des Nachts in der Hundebox, so geht es mit der Stubenreinheit noch schneller.

Da der Welpe sein Bettchen nicht beschmutzen will, ruft er nach uns- und wird prompt gerettet. Das festigt zum einen das Band zwischen uns- Hund braucht Hilfe, wir sind da und erlösen ihn aus seiner dringlichen Lage,... und lässt ihn erst gar nicht sein Geschäft irgendwo in der Wohnung erledigen. Die Box sollte jedoch nicht als Ersatz für eine mangelnde Erziehung gelten, sondern sinnvoll eingesetzt, hilft sie mit, die Stubenreinheit schneller zu erreichen. Damit Welpen sich leichter an die Box gewöhnen, steht bereits schon eine Gitterbox (mit einer nach oben aufklappbaren Seite, damit keiner in die Tür gerät) im Welpenzimmer und oft schlafen oder spielen die Kleinen darin. Auch wird das Autofahren in der Box geübt und während ich aufwische, verbleibt die kleine Rasselbande in der Box- und fällt so weder in den Putzmitteleimer, noch über den Schrubber her.

Ein Welpe der, wenn wir uns nicht darum kümmern können, dass er keinen Blödsinn macht, in der Box ist, ist auch sicher- vor Unfällen, Stromkabeln, wir sind sicher, dass er nichts zerstört und unterwegs ist er sicher, sei es bei einem Unfall, oder vor Gepäckstücken, auch bleibt der Einkauf in der Tüte, und der Gurt ganz und nicht gefressen, wenn unser Hundekind vorschriftsmäßig gesichert ist. Noch ein ganz wichtiger Tipp zum Boxenverschluß:

Zumeist schließen 2 Sicherungsriegel eine Tür mit verschiedenen Mechanismen. Bitte schließen sie IMMER, egal wie kurz ihr Hund in der Box ist BEIDE Riegel. Ist nämlich nur einer verschlossen, so kann es leicht geschehen, dass der Hund auf der nicht verschlossenen Seite an der Türe drückt und die Nase in den Spalt schiebt. Der Nase folgt zuweilen dann der Kopf in die vermeintliche Freiheit. Nun ist es aber so, dass der weitere Durchgang versperrt und verriegelt ist, dem Hund wird es ungemütlich und er versucht sich wieder in die Box zurückzuziehen. Das gelingt auch ein Stückchen- allerdings leider nur bis zum Halsende, der Kopf bleibt stecken und unter Umständen muß so ein eingeklemmter Hund sterben, da er elendiglich erstickt. Daher bitte immer, immer beide Schlösser schließen, Nachlässigkeit muß unter Umständen sonst ihr Hund mit seinem Leben bezahlen!

Packt man einen dicken Kauknochen mit in die Box, hilft das gegen Langeweile und der Welpe ist beschäftigt, wenn er einmal warten muß. Noch ein Vorteil ist es, dass die Teilnahme an Seminaren, Ausstellungen etc. deutlich streßfreier für mein Tier ist, da der Hund sein gewohntes „Bett“ ja dabei hat. Sollte unser Welpe einmal in die Tierklinik müssen und dort verbleiben müssen, so ist es viel weniger schwer, wenn der verletzte Hund in der Box einen sicheren Rückzugsraum sieht, als wenn sie ihm Angst macht und er sich zu befreien versucht.

Der Name

Ein jedes unserer Hundekinder bekommmt einen Namen, den offiziellen Namen, der auch- abhängig vom Wurf- mit einem vorgeschriebenen Buchstaben beginnt und in den Ahnentafeln und im Zuchtbuch steht. Dieser Name begleitet den Hund sein Leben lang. Aber auch wenn sich der Züchter noch so viel Mühe mit dem Namen gibt, so wird der Welpe doch unter Umständen umbenannt und ganz anders gerufen. Damit das nicht zu Verwirrungen führt oder gar eine Identitätskrise nach sich zieht (nicht wirklich!) machen wir es wie folgt:

Alle Welpen bekommen bei uns einen „Sammelruf“, das ist bei uns „Welpi, Welpi“, bei manchen Buddy, Puppy oder Baby aber letztendlich ist nur wichtig, dass wir einen Sammelruf, der Positiv belegt wird einsetzen. Das geht wie folgt: Bei jeder Mahlzeit, aber auch Streichelkontakt, werden wir unsere Welpen mit dem Sammelruf rufen. Das prägt sich ein.

So hat unser Welpe bereits ganz Elementares und Wichtiges gelernt:

Ich habe einen Namen

  1. Ich werde gerufen

  2. Wenn ich gerufen werde gibt es etwas super Gutes (Fressen/ Spielen/ Streicheln)

  3. Ich komme so schnell mich meine Welpenbeine tragen

  4. Ich verbinde menschliches Rufen mit einem Positiven Erlebnis- Bestätigungen sin Form von z.B. Leckerchen sind hier wichtig um Neues auch in Neuer Umgebung und unter Ablenkung zu lernen

Der Welpen oder Prägungsruf ermöglicht es beim Freilauf die Rasselbande zusammenzuhalten, bei Gefahr zu mir zu rufen und- wieder einzusammeln.

Ist der Welpe in seinem neuen Zuhause, so wird nach den ersten Tag(en) der Sammelruf Welpi, Welpi um den Rufnamen erweitert (Welpi, Welpi, Fifi,...) und nach und nach der Prägungsruf zum eigentlichen Abrufen mit Namen gewandelt- (sonst ist das etwas eigenartig, wenn beim Welpi-Ruf ein stattlicher Rüde um die Ecke gezischt kommt,...) einmal gelernt sitzt das über Jahre. In der Anfangszeit ist der Prägungsruf bei „Gefahr im Verzug“ so etwas wie eine Notbremse- zumeist klappt ein Abrufen dann problemlos auch unter größerer Ablenkung.

Das Hundekind soll Vertrauen und Akzeptanz in Menschen haben. Deshalb ist es wichtig, dass wir von Anfang an mit dem Welpen üben – in der Form, dass er sich ÜBERALL anfassen läßt- das kann beim Streicheln und der Körperpflege geübt werden. Unter Umständen rettet es meinem Hund das Leben, wenn es keine Tabuzonen (z.B. am Maul) gibt und mein Hund einen Unfall, eine Verletzung (im Maul verkeilter Stock, Ball) etc., ..hat. So trainiert wird er sich helfen lassen und nicht in Panik geraten oder gar gegen vermeintliche Übergriffe zu verteidigen versuchen.

Genauso dazu gehört die Trageübung, das heißt, selbst wenn der Boden unter den Füßen plötzlich fehlt hat mein Hund Vertrauen auf dem Arm/Schoß und zappelt nicht panisch um sich zu befreien- und verletzt sich dabei womöglich durch Herunterfallen,...

Auch bekommen die Welpen bei uns schon ein Halsband, somit sind sie daran gewöhnt wenn sie umziehen und müssen nicht zu viel Neues auf einmal verkraften.

Autofahren haben wir auch bei längeren Fahrten schon geübt, wie auch Haushalts,- und Familienlärm mit Kindern zum gewohnten Geräuschumfeld gehören.

Auch ein nach Hundemama riechendes Kuscheltusch hilft als vertrautes Element beim Eingewöhnen.

Selbstverständlich gibt es auch das bisher gewohnte Futter mit, um Durchfälle etc. bei Umstellung zu vermeiden und schon bekannte Kauartikel mit ins neue Heim.

Generell ist es so, dass wir als Züchter auch mit so kleinen Dingen positiv auf einen Welpen einwirken und eine optimale Prägung in Hinblick auf sein späteres Leben erreichen können. Was der kleine Welpe so bereits kennt und kann erleichtert ihm und seiner neuen Familie maßgeblich seinen Start in seinem neuen Zuhause.                                           Elke Hirsch   Border Collies von der kleinen Arche