Heidschnucken
Steckbrief: Alte, extrem vom Aussterben bedrohte Landschafrasse, gehört zu den Heideschafen.
Verbreitung: Deutschland, vorwiegend Weser-Ems Raum, Südoldenburg, Cloppenburg
Lagen: Heidelandschaften (abwechselnd feucht/ trocken), teilweise Moor/-auenflächen, Niederungen
Größe: Kleines Landschaf, Wiederristhöhe 55-60 cm
Gewicht: Böcke 70-75 kg, Muttern 40-45 kg
Wolle: Grobe Mischwolle, an der Niederschläge gut abgleiten, (38-40 Mikron), D-E Feinheit, eignet sich besonders zum Filzen, Weben und zur Teppichherstellung, äußeres Vlies aus
grobem Deckhaar, inneres Vlies aus feinem , weichem Unterhaar.
Farbe: Weiß, leicht Elfenbein
Aussehen: gehörnt, Böcke haben Schneckengehörn, weibliche Tiere nach hinten gebogene Sichelhörner, kleiner länglicher, keilförmiger Kopf, kleine seitliche Ohren, kleiner und tiefer
Rumpf, Rippen gut gewölbt, Kopf und Beine unbewollt, feiner Knochenbau, harte Klauen
Ablammung: 1-2 Lämmer, 100-110%
Zucht: seit 1949 als eigenständige Rasse im "Verband Lüneburger Heidschnuckenzüchter e.V.", Herdbuchgeführt
Brunst: saisonal, recht spätreif. (18 Monate)
Eigenschaften: Sehr genügsam, leichtfuttrig, wiederstandsfähig auch gegen Klauenerkrankungen, anpassungsfähig, leichte Ablammungen, gute Muttereigenschaften, guter
Herdenzusammenhalt
Pflege: 1x jährlich Schur und Klauenpflege, regelmäßig entwurmen
Fleisch: Wildbretartig im Geschmack, gilt als Delikatesse
Verwandte Rassen: Graue gehörnte Heidschnucke, Moorschnucke
Einsatz: Hauptsächlich in der Biotop- und Landschaftspflege durch den starken Verbiss auch an Gehölzen und (Heide-)Kraut, auch auf armen Standorten wirtschaftlich, in
Wanderschafherden und als Koppelschaf gleichermaßen geeignet.
Hüteeignung: Reaktionsschnelles, flinkes, z.T. recht flüchtiges Schaf, schwierig in Kleingruppen, bei führenden Muttern und Böcken teilweise gefährlich durch Hörner(-stoßen!)
Ansonsten bei eingehüteten Schafen unproblematisch, da sie gut auf die Hunde reagieren.
Wir züchten diese Rasse nicht mehr, helfen aber gerne bei der Vermittlung von Zuchttieren.