Felle / Wolle / Filzen

Lamm-, Schaf- und Kaninchenfelle sind kuschlig weiche Naturprodukte. Meine Felle eignen sich gleichermaßen zum täglichen (nächtlichen) Gebrauch als auch zur Dekoration. Je nach Verwendungszweck biete ich die Felle in verschiedenen Gerbungen, Größen und Farben an. Die meisten Felle stammen von eigenen Tieren, die in Koppel und Wanderschafhaltung im Freien natürlich aufwachsen. Dabei halte ich selbst alte Haustierrassen wie Weiße und graue gehörnte Heidschnucken und Coburger Fuchsschafe, auch Merinokreuzungen kommen vor. Teilweise kaufe ich Rohfelle aus der Region bei meinem Metzger und Wanderschäfern oder fertig gegerbte Felle in der Gerberei zu.

Fellinfo:

 

Gerbungsarten:

Alaungerbung: Kaninchen, Ziege und Kalbsfelle werden generell Alaun gegerbt. Auch Schaf und Lamm sind oft auf die althergebrachte Weise mit Fett, Salz und Mehl = Alaungerbung gegerbt. Zumeist bunte und gescheckte Felle behandelt man solchermaßen um die Farben zu erhalten. Die Lederseite zeigt eine rein mehlweiße Farbe. Alaungegerbte Felle sind nicht waschbar und deren Leder ist wasserempfindlich.


Relugangerbung: auch medizinische Gerbung genannt, was auf den Einsatz der Felle im medizinisch, -orthopädischen Bereich verweist. Hier unterliegen die Felle strengsten hygienischen Anforderungen. Gegerbt wird mit Chemikalieneinsatz, was auch die Gelbfärbung von Fell und Lederseite begründet. Diese Felle sind mit speziellem Shampoo vollwaschbar und werden hauptsächlich als Baby- und Bettfelle eingesetzt.


Mimosagerbung: hier handelt es sich um eine reine Rindengerbung, also ganz natürlich (Robinie/Akazie). Die so gegerbten Felle behalten ihre Farben, die Lederseite zeigt jedoch eine rosa bis rötlichbraune Färbung. Die mimosagegerbten Felle sind nur bedingt waschbar.


Chromgegerbte Felle: sind sowohl bei der Herstellung als auch als Endprodukt nicht umweltverträglich, außerdem steht Chrom in starkem Verdacht krebserregend zu sein. Die chromgegerbten Felle zeigen eine bläulich/grün-gelbliche Färbung und haben oft einen unangenehmen Geruch. Aus diesen Gründen biete ich keine solchen Felle an.

 

Naturfarben:

Die verschiedenen Farben und Scheckungen, die manchmal auftreten sind "am Schaf gewachsen"(oder am Kaninchen). Ich verarbeite und verkaufe ausschließlich ungefärbte Felle.

 

Größe bzw. Länge:

Die Fellgröße schwankt zumeist zwischen 60-140cm . Kleinere Felle (80 cm <) sind von Lämmern, die ganz Großen von ausgewachsenen Schafen. Kleinere Schafrassen haben natürlich niemals "Riesenfelle".


Wolle:

Die Länge, Dicke und Stärke der einzelnen Wollhaare schwankt sowohl an einem Vlies als auch von Fell zu Fell. Am Fell selbst sind die Nacken,-und Rückenpartie am dichtesten, während Bauchseite und Beinansätze schwächer behaart sind. Dunkle Felle haben oft eine qualitativ schlechtere Wolle. Auch hier kommt es aber auf die Rasse an. Heidschnucken und Skuddenfelle sind recht langhaarig, sie sehen "flokatiartig" und sehr dekorativ aus. Oftmals sind Felle auch zu einem ganz kurzen Vlies heruntergeschoren, besonders wenn sie zu Kleidungsstücken verarbeitet werden sollen. Auch für den Einsatz als Babyfell sind kurzhaarigere Felle aus Hygiene- und Sicherheitsgründen zu empfehlen. Im allgemeinen ist die Wolle eines Lammfells feiner als die eines - dafür größeren - Schaffells. Der Geruch eines Schaffelles erinnert natürlich an dieses. Ein gut gegerbtes Fell stinkt jedoch niemals und hat eine saubere, ziemlich gleichmäßige Lederseite.


Fellpflege:

Wollvliese sind bei normalem Gebrauch bis zu einem gewissen Grad "selbstreinigend". Um sie schön kuschelig zu erhalten, ist es besonders wichtig sie atmen zu lassen, d.h. oft an der frischen, (trockenen!) Luft aufzuhängen, sie regelmäßig aufzuschütteln und auszubürsten. Dazu tut es auch eine kräftige Haar,- oder Hundebürste. Besonders langhaarigere Felle, wie meine Skuddenfelle oder auch Heidschnucken, neigen sonst sehr zum verfilzen. Ist doch einmal ein dicker Fleck passiert, dann hilft es einfache (weiße) Zahnpasta aufzutragen und abtrocknen zu lassen. Wird diese ausgebürstet, ist meist auch der Fleck weg. Eine andere Möglichkeit ist, die Vliesseite mit Gallseife so zu behandeln, dass das Leder erst gar nicht nass wird. Bei ganz großen Malheurs kann ein mimosa- oder relugangegerbtes Fell auch gewaschen werden. Am besten Handwäsche, notfalls schonend mit Wollprogramm, nur leicht oder ohne schleudern in der Waschmaschine bis 30°C. Zum Waschen sollte ein spezielles Fellshampoo , ein schonendes Wollwaschmittel möglichst mit Lanolinzusatz verwendet werden. (Bioladen etc.) Beim Trocknen des Fells ist zu beachten, dass, während das Fell noch nass ist, es immer wieder geschüttelt werden muß, damit es nicht steif und hart wird. Am allerbesten ist da ein Kaltlufttrockner oder einer mit stufenlos verstellbarer Temperatur (bis 30°C) geeignet. Es kann unter Umständen mehrere Tage dauern, bis das Fell ganz trocken ist. Dieser Vorgang kann nicht allzuoft wiederholt werden. Wenn nach längerem, intensiverem Gebrauch oder bei schlimmer Verschmutzung das Fell stark schmutzig ist und unangenehm riecht, kann ich es in die Gerberei mitnehmen, wo das Fell dann gereinigt und maschinell durchgekämmt wird. Dabei erhält das Fell seinen Wert. Der Erfolg ist immer bemerkenswert.

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