Therapiehundeausbildung

 

Elke Hirsch 2008          

                                                

Einsatzmöglichkeiten – Angebote

Für soziale Einrichtungen mit Kindern/ Kranken/ Behinderten/Alten Menschen

 

Informationsveranstaltungen über unsere Arbeit mit Diskussionsmöglichkeit

 

Seminare zur Besuchshunde/Therapiehundeausbildung

 

Aktionen am „Tag der Offenen Tür“, bei Festen/Veranstaltungen

 

Einzeltherapie, Gruppentherapie

 

Streicheltherapie,

 

Hundebesuchsdienst,

 

Bewegungstherapie, Ergotherapie

 

Gruppengymnastik,

 

Sterbebegleitung,

 

Trauerbegleitung/Therapiegesprächbegleitung

 

 

Für Kindergarten/Schulkinder/ Kindergruppen

 

Informationsveranstaltungen über unsere Arbeit mit Diskussionsmöglichkeit

 

Kindergarten/Schul, Besuchs/Schulhund im Klassenzimmer„Helfer auf 4 Pfoten“

 

Vorlesehund, Förderunterrichtbegleitung

 

Richtiges Verhalten mit Hunden lernen,  „Hundewerkstatt“ zur Bißprävention

 

Projektwoche/Tage „Hundstage“ für Schulen,

 

Ferienprogramm Hund&Kind, Hundezirkus

 

Aktionen am „Tag der Offenen Tür“, bei Festen/Veranstaltungen

 

Bewegungstherapie

 

Gruppengymnastik,

 

Trauerbegleitung/Therapiegesprächbegleitung

 

 

 

Erklärung  zur  Ausbildung zum zertifizierten Therapiehund        Elke Hirsch 2009                                                                                           

 

In der Hundeausbildung wird generell zwischen verschiedenen Ausbildungszielen unterschieden:

 

Zum ersten haben wir den BEGLEITHUND

Der Begleithund verfügt nach erfolgter Ausbildung nach einer BEGLEITHUNDEPRÜFUNG nach den Richtlinien des VDH/FCI auf einem anerkannten Platz von einem zertifizierten Ausbilder abgenommen und schriftlich bestätigt.

Die offizielle Begleithundeprüfung gibt es als BH-A/VT, für Sporthunde ohne Schuß während der Prüfung und als BH/VT mit Schuß für Schutzhunde.

Die Begleithundeprüfung (BH) wird in einen Theoretischen Teil für den Hundeführer und einen Praktischen Teil untergliedert.

Dieser Praktische Teil wiederum besteht nun aus der Komponente Wesenstest, Identifizierung, der Leinenführigkeit und Freifolge, die nach einem Schema mit vorgegebenen Wendungen und Schrittfolgen in verschiedenen Tempi gelaufen werden müssen, sowie einem Stadtgang, bei dem die Sozialverträglichkeit auch in der Gruppe und das Verhalten in der Umwelt geprüft werden.

Ein derart ausgebildeter Hund ist ein geprüfter Begleithund- er hat sicher seinen Grundgehorsam bewiesen. ABER für unsere Arbeit mit Alten, Behinderten etc. ist das weder eine Ausbildung, die im Ansatz ausreichend ist, noch eine qualitative Zertifizierung. Unsere Hunde müssen ebenso wie die Menschen viel mehr und ganz andere Dinge erlernen.

 

Also ist dem folgend der Begriff Begleithund falsch- zumindest für unsere Hunde.

 

Nun zum BEHINDERTENBEGLEITHUND

Ein Behindertenbegleithund wird speziell für eine einzige Behinderte/Bedürftige Person ausgebildet. Dieser Hund lernt z.B. Licht an und auszuschalten, Dinge anzureichen oder seinen Menschen zu stützen. Wir halten unsere Hunde in unserer Familie und geben sie nicht nach erfolgter Ausbildung (Kosten ca10 000€) ab.

Spezielle Hundeausbildungen sind hier z. B.

 

SIGNALHUNDE

Hunde für Taube Menschen, die zum Beispiel das Klingeln des Telefons, das Piepsen des Weckers etc. melden oder auch für Epileptiker: Hunde, die ihren Menschen vor einem bevorstehenden Anfall warnen.

 

Ein BLINDEN(FÜHR)HUND

gehört ebenso in die Sparte der sozialen Hundeausbildung. Er durchläuft eine mindestens ebenso aufwändige und über 2- jährige Ausbildung, die (Kosten ca. 15.000-30.000 €) zuerst in speziellen Institutionen, später auch gemeinsam mit dem neuen Eigentümer stattfindet. Auch hier verbleibt der Hund beim „Patienten“.

 

Der SCHUTZHUND

wird darauf trainiert seinen Hundeführer zu verteidigen, auf Befehl zu beissen, er wird sozusagen „scharfgemacht“ und auf den „Mann/Ärmel“ trainiert/gehetzt. Diese Hunde finden vor allem Einsatz bei der Polizei und im Wach und Schutzdienst. Diese Ausbildung und deren Methoden sind völlig konträr zur Ausbildung und dem Einsatzbereich unserer Hunde.

 

Ähnlich ist es  mit dem WACHHUND

Dieser hat ganz einfach die Aufgabe, das ihm anvertraute Gut zu bewachen- und dies zumeist aus freien Stücken/Trieb. Ohne Ausbildung oder Zertifizierung. Ähnlich verhält es sich beim

 

BESUCHSHUND

Ein Besuchshund ist ein nicht sehr aussagekräftiger Begriff, der eigentlich nur besagt, dass der Hund jemand besucht- also irgendwohin verbracht wird.

Genauergefasst sind Besuchshunde meist Hunde ohne gerenerell nachgewiesene Ausbildung, die z. B. in Altenheime verbracht werden um dort etwas gestreichelt zu werden und für Kurzweil zu sorgen. Sicher lobenswert und ein guter Ansatz- oft die Basis für einen Therapiehund, aber ohne Entsprechende Ausbildung auch mit Skepsis zu betrachten, da u.U. gefährlich für Hunde und Patienten durch mangelndes Wissen und nicht bekannte/eingehaltene Regeln.

 

Nun zum THERAPIEHUND

Zum zertifizierten Therapiehund kann ein vom Wesen her geeigneter Hund nur dann werden, wenn er den umfangreichen Eignungstest bestanden hat und gemeinsam mit seinem Hundeführer eine umfangreiche Ausbildung in Theorie und Praxis dürchläuft.

Vorraussetzung ist auch ein aktuelles tierärztliches Gesundheitszeugnis, sowie der Nachweis einer Hundehalterhaftpflichtversicherung und die peinliche Pflege des Tieres.

Hier wird tiefgreifendes Wissen für Mensch und „der letzte Schliff“ im Bereich Grunderiehung vermittelt. Der Hundehalter lernt in Theorie und Praxis mit seinem Hund zusammenzuarbeiten, diesen zu verstehen und wird ebenso im Umgang mit Hund und Bewohnern/Patienten geschult. Diese Hunde verfügen über deutlich weiterreichende Fähigkeiten als nur den üblichen Grundgehorsam mit „Sitz, Platz, Bleib,...) sie lernen sich auf Anweisung Menschen vorsichtig  zu Nähern, sind geräuschfest und nehmen hartes Zupacken nicht übel, lassen sich überall anfassen, sie beißen unter keinen Umständen, können sich am Rollstuhl und Pflegebett korrekt platzieren, sind vorsichtig, wenn sie ein Leckerchen nehmen, sind geduldig, wenn sie gestreichelt werden, bewegen sich sicher auch unter Krankenhausbedingungen- in engen Räumen, im Aufzug, auf glatten Fluren und Böden, sie erschrecken weder im/am Rollstuhl noch am Rollator, gehen freudig auf Fremde zu, nehmen Rücksicht und lassen sich weder von Desinfektionsmittelgeruch noch ungewohnten Geräuschen ängstigen. Man kann sie sogar „lagern“, wenn sie eine bestimmte Position für den Patienten einnehmen sollen und oft beherrschen sie ein paar kleine Tricks zur Freude der Bewohner. Sie lernen unter Anleitung und so wachsen Mensch und Hund zu einem verlässlichen, harmonischen Team zusammen. Diese einjährige Grundausbildung wird durch eine umfangreiche theoretische Prüfung und eine praktische Prüfung im Rollenspiel erweitert, nach deren Bestehen das Mensch-Hund Team unter Anleitung von bereits geprüften Teams in den Einsatz mitgeht um praktische Erfahrungen zu sammeln, die auch dokumentiert werden. Danach folgt dann die Praktische Abschlußprüfung und weitere Theoretische Aufgaben, die neben korrekter Führung der Unterlagen und Ausarbeitung von Themen der Qualitätssicherung in der Ausbildung dienen.

 

Nach mindestens einem Jahr Praxis in der Arbeit sind weitere Zusatzausbildungen im Bereich Behinderte, sowie Kinder und PSNV möglich, wenn der Hund und sein Mensch sich dazu eignen.

Im Vergleich zu anderen angebotenen Ausbildungen ist unsere Ausbildung in der Malteser Therapiehundestaffel,- mittlerweile ein Markenname mit hohem Wiedererkennungswert!

Eine der Umfangreichsten, meist praxisbezogensten und zugleich preisgünstigsten.

 

Einsatzgebiete von Therapiehunden sind mannigfaltig. Ausbildung und Weiterbildung unserer Therapiehunde-Teams sind wichtig um eine höchstmögliche Qualität und Sicherheit für alle Beteiligten zu gewährleisten.

Ohne einen speziell geschulten Hundeführer, der durch diese Ausbildung therapeutische Arbeit leisten kann, ist ein Therapiehund nicht denkbar- und eben dies macht den Unterschied zum Besuchsdienst aus.

Da wir deutlich mehr fordern, lehren (Theorie und Praxis) und im Mensch-Hund-Team therapeutische Arbeit leisten bilden wir Therapiehunde aus.

 

 

  

 


Ehrenamtliche Helfer mit kalter Schnauze


Unser Therapiehunde-Teams im Einsatz

 

 

 

 

 

Die Therapiehunde werden zusammen mit ihren Hundeführern speziell für ihre Aufgaben ausgebildet und laufend weiter trainiert.

 

Sie kommen bei der vielfältigen Betreuung von kranken, jungen und alten, dementen aber auch seelisch, körperlich, geistig und sozial benachteiligten Menschen zum Einsatz. Sie sollen genau dort helfen, wo Menschen Grenzen haben, eigene Begrenzungen zum Hindernis eines menschlichen Miteinanders werden.

Die ausgebildeten Hunde geben diesen Menschen neues Selbstvertrauen, einen festen Halt, Motivation und das Gefühl von Geborgenheit.

 

Die Hundetherapie ist vergleichbar mit der Delphintherapie, da die Tiere auf die Patienten sehr beruhigend wirken und sich deren Befindlichkeit sowie Gemüts-zustand bereits durch die reine Anwesenheit bessert. Allerdings kann sie durch den Malteser Hilfsdienst deutlich mehr Menschen ermöglicht werden.

 

Therapiehunde sind auch Schmuse- und Streichelhunde, die in vielen Bereichen gezielt eingesetzt werden.

 

Zum Beispiel:

 

  •   in Alten- und Pflegeheimen
  •   im Hospiz
  •   bei auffälligen oder behinderten Kindern
  •   bei missbrauchten und misshandelten Kindern
  •   bei hyperaktiven oder depressiven Menschen
  •   bei einsamen und immobilen Menschen
  •   bei Koma und Wachkomapatienten
  •   bei Patienten mit HIV, Krebs, etc.
  •   bei Patienten in / nach Reha Maßnahmen
  •   in einer Einrichtung wie in Schulen und Tagesstätten
  •   in Kindergärten und Kinderheimen
  •   in verschiedenen Praxen wie Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie
  •   in Krankenhäusern und Psychiatrien
  •   bei Katastropheneinsätzen
  •   zur Begleitung unserer Notfallseelsorger
  •   zu Nachsorgegesprächen beim Rettungspersonal
  •   bei der Sterbebegleitung
  •   bei der Trauerbewältigung

 

Überall dort, wo ein spezieller Freund, Begleiter und Helfer gebraucht wird.

 

Kontaktaufnahme

Bei schwer zugänglichen Menschen kann die Kontaktaufnahme durch einen Therapiehund hilfreiche Unterstützung erfahren.

In Therapiestunden können Hunde als „soziale Katalysatoren“ einen leichteren Zugang des Therapeuten ermöglichen. Über den Hund verläuft die Kontaktaufnahme ganz natürlich ab und es wird viel schneller eine Vertrauensbasis gefunden.

 

Abbau von Ängsten

Viele Kinder haben Angst vor Hunden und reagieren teilweise panisch. Dies kann auch gefährlich werden wenn ein Kind plötzlich über die Straße rennt, auf der Flucht vor einem Hund. Bei Kindern mit Wahrnehmungsstörungen sind diese Probleme häufig noch viel ausgeprägter. Wenn diese Kinder ihre Ängste abbauen, haben sie für ihren Lebensalltag gelernt und gehen angstfreier durchs Leben.

Hier hilft der Therapiehund Ängste abzubauen.

 

Körperkontakt

Manche Menschen können nur sehr schwer andere Menschen an sich „heranlassen“. Sie meiden Körperkontakt aus den verschiedensten Gründen.

z. B. autistische Menschen

Beim Therapiehund ist das anders. Er stellt nie Anforderungen und bleibt ganz ruhig liegen. Der Patient kann ganz für sich bestimmen wie nah er herangeht, wie viel Nähe er verträgt und der gut ausgebildete Hund bleibt immer ruhig und gelassen liegen. Trotzdem merkt er, dass der Hund sich über ihn freut. Er hat viel Zeit, selbst wenn es jedes Mal eine halbe Stunde dauert bis er gestreichelt wird, er bleibt liegen und fordert nichts. Über den Hund kann Körpernähe zu anderen Menschen aufgebaut werden.

Auch haben viele Menschen zwar das Bedürfnis nach Nähe, meiden dies aber aus Angst vor „Fremden“. Beim Hund wird schneller ein Zugeständnis der Nähe gemacht und auch die nonverbale Kontaktaufnahme erleichtert durch spontanes Handeln beider Seiten eine schnelle Annäherung.

 

Sinneswahrnehmung

Bereits das Streicheln der verschiedenen Körperteile des Therapiehundes führt zu unterschiedlichen Wahrnehmungsreizen.

'Dies bedeutet, dass Weichheit, Glätte, feuchte Nase, kurze Haare, lange Haare, verschiedene Körperteile etc. gefühlt werden können. Das Ablecken der Haut durch die Hundezunge ist ein stimulierender Reizfaktor, der die Sinneswahrnehmung zusätzlich fördert. Durch den Körperkontakt wird diese gestärkt.

 

Feinmotorik

Feinmotorische Übungen können ganz geschickt „verpackt“ werden.

Der Hund soll z.B. ein Leckerli bekommen, diese befinden sich aber in einer Tasche und müssen dann durch ein langes Rohr gleiten. Einzeln müssen die Leckerli aus einem Beutel herausgeholt und in ein Ende des Rohrs geworfen werden. Ohne es zu merken, werden Übungen wiederholt, mit denen bestimmte Fähigkeiten trainiert werden. Auch die Fellpflege oder Spiele, bei denen ein spezielles Spielzeug ergriffen und geworfen werden muss, fördert die Feinmotorik.

 

Antriebsschwäche

Es gibt Menschen, die sehr hypoton und inaktiv sind. Man schafft es kaum, sie zum Bewegen zu motivieren.

Auch hier bietet der Therapiehund viele Möglichkeiten. Zunächst ist es schon mal spannender, wenn der Hund überhaupt anwesend ist.

Der Patient ist aufmerksamer, er baut mehr Spannung auf.

Es können viele Spiele mit dem Hund durchgeführt werden, die zur Aktivität und Muskelspannung führen: Ballspiele, Apportierübungen, Zerrspiele (Kräfte messen), Rollbrettspiele um dem Hund ein Leckerli zu bringen etc.

Die Patienten vergessen sich selbst und sind „voll“ dabei. Manch apathisch daliegender Patient wird nur beim Hundebesuch aktiv und zeigt nur dem Tier gegenüber Reaktionen, die vom Augen öffnen über Streicheln bis hin zur Kommunikation reichen.

 

Sprachanregung

Stotterpatienten sehen direkt ihre Fortschritte und haben dadurch regelrechte Erfolgserlebnisse. Der Hund korrigiert nicht und macht sich (ebenso wie der Therapiehundeführer) nicht über ihre Defizite lustig, das entspannt gerade bei kleinen Patienten.

Wenn sie dem Hund einen Befehl (z.B.Sitz) geben und dieser führt ihn prompt aus.

 

Im Kindergarten oder Hort gibt es immer wieder Kinder, die gar nicht sprechen oder nur mit bestimmten Personen sprechen wollen. In der Regel sprechen sie eher mit anderen Kindern, als mit Erwachsenen.

Der Therapiehund bietet hierfür ein ideales Medium. Dem kann man ja alles erzählen, egal, ob es verständlich ist oder nicht. Weitererzählen wird er auch nichts. Auch im Spiel mit dem Therapiehund kann ein Kind kaum weiter schweigen, da spricht es einfach, weil der Therapiehund förmlich dazu einlädt.

 

Psychomotorik

Der Hund lässt sich in der Psychomotorik ganz vielseitig einsetzen.

Die Kinder vergessen die Angst vor schrägen Flächen, Wippen etc., wenn sie zum Hund wollen. Hier ist der Hund „Motivator“ und gibt Sicherheit und Selbstbewusstsein

(ich bin ganz ohne Angst über die Wippe gelaufen). Der Hund kann aktiv eingesetzt werden: Als Brücke zum Untendurchkriechen, als Hindernis zum Darübersteigen etc., also als „Therapiegerät“. Der Hund bildet den Mittelpunkt, dies hilft den Kindern sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Der Hund als „Konzentrator“.

Auch gemeinsam mit dem Hund kann das ängstliche Kind Vertrauen entwickeln. Indem es dem Hund „hilft“ ein Hindernis zu überwinden, wird es selbst stark und vergisst seine Schwäche, es bekommt beim Führen des Tieres Selbstvertrauen und ist Stolz auf die eigene Leistung. Auch der Aufbau und die Gestaltung eines Hindernisparcours und das gemeinsame Überwinden, sind bei dieser Therapieform optimal einsetzbar.

 

Kraftdosierung

Umgekehrt gibt es auch Kinder, die ihre Kräfte nicht einschätzen können, bzw. bei anderen Kindern immer „anecken,“ weil sie jedes Mal Grenzen überschreiten.

Mit dem Therapiehund können diese Kinder lernen ihre Kraft besser zu dosieren, Respekt vor Anderen zu üben und die Grenzen des Anderen wahrzunehmen. Der Therapiehund nimmt es einem nicht übel, wenn Grenzen immer wieder überschritten werden. Er verzeiht ganz oft und ganz gerne.

Andererseits sind Kinder oft eher bereit zum Wohl/Schutz des Tieres Rücksicht zu üben, leise und vorsichtig zu sein, da sie den Hund nicht als Konkurrent sondern als Freund wahrnehmen.

Größere Hund zeigen bei (z.B. vorsichtig dosierten Zerr-)Spielen Kindern auch Grenzen auf, diese werden eher akzeptiert.

 

Ruhepol/ Snoozelraumarbeit

Es gibt immer wieder Kinder die ständig Reize suchen, um sich selbst zu bestätigen, bzw. um sich selbst wieder zu finden. Diese Kinder können sich auf keine Tätigkeit konzentrieren, sie laufen dauernd herum und sind von ständiger Unruhe geprägt. 'Hier bietet der Therapiehund die optimale Möglichkeit als Ruhepunkt zu fungieren. Das Kind kann den Hund streicheln, sich wärmen, sich darauf/daneben legen, dem Herzschlag, der Atmung lauschen und findet endlich Ruhe. Kann sich entspannen und auftanken. Gute Übungen sind auch hier Bürsten des Hundes oder Massageübungen mit Hund und Kind.

 

 

Entspannung

Der Therapiehund kann auch bei Entspannungsübungen eingebaut werden.

Als Ruhekissen führen Atem, Herzschlag und Wärme zu einer tiefen Entspannung. Auch bei Entspannungsgeschichten kann der Hund als Meditationspunkt eingesetzt werden oder einfach als Vorbild.

Viele Patienten, ob Wachkoma, Spastisch gelähmt, nach Herzinfarkt, leiden des Öfteren an innerer Unruhe und Zuckungen der Gliedmaßen. Auch hier zeigt der Einsatz eines Hundes oft verblüffende Wirkung: verkrampfte Hände öffnen sich, fast gelähmte Arme werden zum Streicheln genutzt, schmerzhafte Beine gehen zum Hund und arthritische Hände streicheln - obwohl sie sonst nur noch verkrümmt unter der Decke liegen – liebevoll, obgleich ein wenig unbeholfen, den Therapiehund....

 

Lagerung

Bei spastisch gelähmten Menschen, kann der (größere)Therapiehund zur Lagerung eingesetzt werden.

Die Spastik lässt nach, die Schmerzen verringern sich und auf Dauer ist die Spastik nicht mehr so stark. Wesentlich angenehmer ist die Lagerung an/auf dem Therapiehund als z.B. auf leblosen Kissen oder Rollen. Außerdem kann man dabei dem Hund auch noch seine Geheimnisse erzählen, man fühlt sich nicht mehr so alleine. Auch die Körperwahrnehmung und Sinneswahrnehmung wird stimuliert.

Ebenso kann mit Koma/Wachkomapatienten oder Bettlägerigen gearbeitet werden. Hier wird der Hund am Mensch gelagert und hilft durch Körperwärme und Nähe dem Menschen sich wahrzunehmen und zu entspannen.

 

Spiele für drinnen und draußen

Der Hund kann bei vielen Gruppen- und Kreisspielen sowie Bewegungsspielen eingesetzt werden. Hier können viele Ziele verfolgt werden.

'Für die auditive Aufmerksamkeit (Zuhören) kann z.B. das Kind, dessen Namen gesagt wurde, dem Hund ein Leckerli geben.

Wenn ein Kind bei der Reise nach Jerusalem ausscheidet, darf es den Hund einmal streicheln.

Der Hund darf sich auf einen Gegenstand legen und der fehlende Gegenstand muss dann von dem Kind benannt werden.

Ob der Ball geworfen wird, über Bäume geklettert wird, ob es Fangspiele gibt, überall kann der Hund eine Rolle übernehmen. Beim Waldspaziergang Stöckchen werfen oder sich vom Hund einfach mal ziehen lassen im Schnee etc..

Diese Spiele bringen besonderen Spaß für die Kinder und sie lernen spielerisch Rücksicht zu nehmen auf andere Personen und Tiere.

 

Schulbesuch mit Hundaktionstag

Die meisten Kinder lieben Tiere. Sie haben aber oftmals gerade in der Stadt keinen Kontakt zu Tieren, oft sind Haustiere in Mietwohnungen verboten oder bei sozial benachteiligten/ kranken Kindern kein Budget für Haustiere da. Unsere sicher ausgebildeten Hunde führen Kinder zu einem Umgang, der geprägt ist von Verständnis für andere Lebewesen und liebevoll in einem sicheren Rahmen  begleitet wird. Somit wird die soziale Kompetenz gestärkt. Das überträgt sich nachweislich auch auf die Klassengemeinschaft. Hunde in Schulen fördern die Konzentrationsfähigkeit und Spanne, fördern das Selbstwertgefühl, lehren Akzeptanz und geben den Kindern ein Gefühl der Anerkennung.

 

Im Biologieunterricht wird das Thema Haustier direkt begreifbar. Körperfunktionen, Knochenbau, Gebiss und Verhaltensregeln im Umgang mit Tieren, werden spielerisch vermittelt und geübt.

Auch Zirkuslektionen - also gemeinsames Trainieren mit Hunden, auch Zirkuskunststücke einüben, und das Lernen zu lernen sowie Bewegungs Spiele sind möglich.

 

Gerade auch Kinder mit Defiziten, „ADHS“, „Geistig Behinderte“ profitieren von diesen Hundekontakten enorm.

 

Ziele der Besuche sind:

 

  • zur psychischen Aufhellung der Patienten beizutragen
  • lebensbejahenden Einfluss auf die Patienten auszuüben
  • ein Sozialpartner zu sein dem man etwas anvertrauen kann
  • Einsamkeit abzubauen - der Hund als Kontaktvermittler
  • Soziale Kommunikation auch in der Einrichtung erleichtern
  • Erinnerungen wieder aufkommen lassen
  • Eigene Identität in der Demenz wiedererleben
  • eine soziale Integrationshilfe zu sein
  • das Selbstwertgefühl zu steigern
  • Antrieb zur Bewegung
  • Angstabbau
  • zur gesundheitlichen Stabilisierung
  • in der Rehabilitation z.B. in der Ergotherapie
  • Mobilität erhalten
  • Wohlgefühl durch Körperkontakt und Streicheln schaffen
  • Schaffung eines lockeren, entspannteren Klimas.

 

Besuche im Altenheim

Am Anfang ist es besonders wichtig, dass unsere Hunde ruhig und kontrolliert auftreten, so dass die Bewohner Vertrauen aufbauen können. Dazu stellen wir uns als Team vor, zeigen wir die Führigkeit unserer Vierbeiner, erklären ihr Verhalten und geben die Möglichkeit zum Streicheln.

 

Sobald man sich dann etwas näher kennt, ist es für viele alte Menschen eine besondere Freude den Hunden zuzuschauen oder auch selbst einmal ein Bällchen zu werfen. Auf diese Weise ist es auch möglich, den älteren Menschen gezielt zu verschiedenen Bewegungen zu motivieren (z.B. abwechselnd mit der linken und der rechten Hand Bällchen werfen).

 

Der Hundebesuch ist eine willkommene Abwechslung und bietet neben der Freude am Lebewesen und der unvoreingenommenen Kontaktaufnahme auch Anlass, Geschichten zu erzählen. Zum Beispiel über amüsante Situationen, die wir täg-

lich mit unseren Hunden erleben. Wir können auch einfach nur Zuhörer sein, wenn alte Menschen uns Geschichten von ihren ehemaligen Haustieren - vielleicht auch Hunden - erzählen wollen.

 

  •          Hunde fördern das Selbstbewusstsein der Bewohner
  •          Hunde fördern das Gedächtnistraining
  •          Hunde dürfen gefüttert und gestreichelt werden
  •          Hunde ermöglichen dem Mensch aus einer passiven, verwalteten Position in eine   aktive selbstbestimmte Rolle zu schlüpfen - selbst zu handeln
  •          Hunde achten nicht auf Äußerlichkeiten
  •          Hunde haben keine schlechte Laune
  •          Hunde sorgen für Kommunikation unter den Bewohnern,
  •          diese sprechen oft nach langer Zeit wieder einmal
  •          Tiere sorgen auch immer für Gesprächsstoff zwischen
  •          den Bewohnern und dem Pflegepersonal
  •          durch den Einsatz mit Hunden kommt es zu einer
  •          gesteigerten Mobilität.

 

Sei es durch:

Futter reichen

Anfassen

Knuddeln und Streicheln

Bürsten oder

Spielen

 

Gedächtnistraining:

  • Wochentage werden automatisch wieder hervorgehoben.
    • z. B.: Am Mittwoch kommt Moses. Er kommt um 10 Uhr.
    • Moses ist ein Puli.
    • Wie alt ist Moses?  Wo lebt Moses?
    • Von welcher Organisation kommt er?
    • Richtig, ....
    • Das trainiert das Gedächtnis und
  • eine zeitliche Strukturierung kommt in die Woche.
  • Alzheimerpatienten erinnern sich an Vergangenes.
  • Bewohner die mit niemanden mehr sprechen, gehen auf den Hund zu und reden mit dem Hund. Er hört ihnenunvoreingenommen und interessiert zu.